Die CDU Korschenbroich setzt sich immer für die Interessen der Korschenbroicher Schulen und Schüler ein. Gerade in der aktuellen Wahlperiode wurden viele richtungsweisenden Entscheidungen von uns initiiert und mitgetragen, z.B. die Ausstattung aller Grund- und weiterführenden Schulen mit digitalen Lerntafeln, die Anbindung der Schulen an schnelleres Internet, die 1:1 Ausstattung der weiterführenden Schulen ab Klasse 8 mit Ipads, die Erweiterung des Gymnasiums oder die Einstellung von Schulsozialarbeitern an den Schulen.
In der gemeinsamen Sitzung des Bau- und Bildungsausschuss wurde die Erweiterung der Andreas Grundschule Korschenbroich diskutiert. Die Erweiterung ist notwendig, weil durch die gestiegenen Schülerzahlen und den rechtlichen Anspruch auf einen OGS-Platz ab dem kommenden Schuljahr neue Raumkapazitäten notwendig sind.
Welche Varianten zur Erweiterung der Andreas Grundschule wurden im Bildungsausschuss diskutiert?
Es standen zwei Varianten zur Auswahl, die beide eine Verbesserung zum ursprünglichen Entwurf darstellten, der in der letzten Ausschusssitzung mehrheitlich abgelehnt wurde.
Warum wurde nicht die teurere Variante 2 beschlossen?
Variante 2 wäre zwar wünschenswert gewesen, weil sämtliche Wünsche berücksichtigt worden wären, aber mehre Faktoren haben für Variante 1 gesprochen. So sind in den letzten Jahren u.a. die Baukosten massiv gestiegen und wir müssen mit weiteren Preissteigerungen rechnen, sodass die im Entwurf genannten Kosten noch steigen werden. Darüber hinaus werden wir in den nächsten Jahren noch weitere Schulstandorte erweitern und modernisieren müssen. Dies muss realistisch finanziert werden.
Wieso ist immer von einer extremen Kostensteigerung die Rede?
Der Sitzungsvorlage können Sie entnehmen, dass die Kostensteigerungen in den letzten Jahren dramatisch waren (über 122 %). Wir gehen leider davon aus, dass diese Kostenexplosion nicht auf einmal beendet ist, sondern die Baukosten weiter steigen werden, d.h. die in den Vorlagen genannten Summen (11.200.000€ für Variante 1 und 14.500.000€ für Variante 2) werden sich erhöhen. Zu den Baukosten sind auch die Gelder für den Erwerb der Grundstücke zu ergänzen.
Hätten man für Variante 2 nicht einfach 3,5 Millionen Euro Schulden mehr aufnehmen können?
So einfach ist das leider nicht. In den nächsten Jahren stehen von der Gesamtsumme her die größten Investitionen der Stadtgeschichte an. Ab dem kommenden Schuljahr gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf einen OGS-Platz für alle Grundschulkinder. Wir sind verpflichtet, diesem Anspruch in allen Stadtteilen gerecht zu werden. Neben der Erweiterung der Andreas Grundschule stehen deshalb noch die Erweiterung und die Modernisierung weiterer Grundschulen in Korschenbroich an, die ebenfalls finanziert werden müssen. Hinzu kommt noch der Teilumbau des Gymnasiums, über den bereits beschlossen wurde. Alleine die Investitionen in Andreas Grundschule und Gymnasium belaufen sich auf über 42 Millionen Euro. Die Investitionen in den anderen Grundschulen werden auch im Millionenbetrag liegen, sodass man sicherlich mit weit mehr als 60 Millionen Euro allein im Schulbereich rechnen muss. Zum Vergleich: Der Schuldenstand der Stadt betrug Ende 2022 62,8 Millionen Euro. Aber nicht nur im Bereich Bildung wird investiert, sondern auch in anderen Bereichen. Zum Beispiel werden auch Feuerwachen neu gebaut. Wir haben eine gesamtstädtische Verantwortung und müssen deshalb sorgfältig mit den Finanzen umgehen.
Verschlechtert die Wahl der kostengünstigeren Variante die pädagogische Arbeit an der Schule?
Nein, bereits vor den Plänen zur Erweiterung wurde an der Grundschule eine gute pädagogische Arbeit geleistet. Auch nach den Umbaumaßnahmen wird der Bildungsauftrag weiterhin gut erfüllt werden. Zweifellos sind die Raumkapazität und die Gestaltung der Räume wichtige Aspekte, aber für die Gestaltung gelungenen Unterrichts sind auch andere Aspekte wesentlich.
Gibt es nach der Erweiterung nicht zu wenig Räume für alle Kinder?
In der Vergangenheit wurden sogar einmal 493 Schüler (fast 40% mehr als heute!) in der Andreas Grundschule unterrichtet. In den nächsten zwei Jahren werden die Schülerzahlen nochmal steigen und ihren Höhepunkt (387 Schüler) im Schuljahr 2027/28 erreichen. Danach würden die Schülerzahlen ohne Neubaugebiete bis zum Schuljahr 2030/31 deutlich auf 286 zurückgehen. Dies würde bedeuten, dass die Andreas Grundschule bereits ab 2029/30 in der Eingangsklasse nur noch zweizügig wäre. Im Schuljahr 2031/32, also in bereits knapp 6 Jahren (!), würden fast die Hälfte der Klassenräume leer stehen.
Verschlimmert das Neubaugebiet Niersaue II nicht die Raumsituation an der Andreas Grundschule?
Nein, wie die Zahlen eben gezeigt haben, sind wir sogar auf Zuzug angewiesen, um die durch die beschlossene Variante 1 geplante Vierzügigkeit der Andreas Grundschule zu halten. Das Kreisjugendamt hat im April 2024 dargelegt, dass es in Korschenbroich pro neue Wohneinheit mit 0,5 Kindern unter 3 Jahren und 0,5 Kindern über 3 Jahren rechnet. Neben Niersaue II müssten also auch sehr viele Zuzüge in den Bestand der Stadt erfolgen, um die Schülerzahl zu halten. Demzufolge ist die prognostizierte dauerhafte Vierzügigkeit der Andreas Grundschule großzügig gerechnet. Wahrscheinlicher ist es, dass in absehbarer Zeit Klassenräume nicht mehr genutzt werden. Abgesehen davon ist eine Vermarktung von Niersaue II in den nächsten beiden Jahren nicht vorgesehen. Der Schulentwicklungsplan zeigt die prognostizierten Schülerzahlen bis 2030 auf.
Im Folgenden noch eine tabellarische Übersicht zur Flächenverteilung in den Grundschulen
Fazit:
Nach Abwägung der vorher genannten Aspekte hat sich die CDU Korschenbroich und der Ausschuss sich für die Variante 1 entschieden – nicht, weil sie „billig“ oder „minimal“ ist, sondern weil auch Variante 1 eine Verbesserung des „Ist-Zustandes“ ist und wir die gesamte Schullandschaft im Blick haben.
Sie haben Fragen zu unserer Entscheidung? Dann nehmen Sie doch Kontakt zu uns auf. Sie können uns telefonisch und per E-Mail erreichen oder kommen Sie zu unserer nächsten Bürgersprechstunde am 4.12, Steinstr.2, Korschenbroich, 18:00-18:30 Uhr.
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